„Jetzt wird’s bunt“!

„ÜK“ mag so manchem Lehrling eine schlaflose Nacht bereiten, steht es doch für Test’s und Prüfungen absolvieren. Nicht so für M. – einen unserer geflüchteten Jugendlichen.
Eifrig und selbstsicher fährt er mit der Malerrolle über die Wand und hat in Sekundenschnelle die Vliestapete auf der Wand in Position gebracht. Gekonnt zieht er den Cutter entlang der Wandkante und entfernt schon wie ein Profi die überstehende Tapete. Dabei hat M. erst im August 2020 seine EBA Ausbildung gestartet. Zusammen mit seiner Lehrmeisterin Frau Beck dürfen wir ihn beim ÜK, dem überbetrieblichen Kurs des Schweizerischen Maler- und Gipserunternehmer-Verbands in Wallisellen besuchen. An den prüfenden und strengen Blick seiner Lehrmeisterin hat er sich schon längst gewohnt. Er weiss diesen sehr zu schätzen. M., welcher 2017 aus seinem Heimatland in Ostafrika floh, wünscht sich nichts sehnlicher als eine solide Berufsausbildung und später als Maler seinen Mann stehen zu dürfen. Bis er dann einmal stolz den EFZ-Abschluss in der Hand halten wird, ist schon noch eine Weile hin. Laut seiner Lehrmeisterin und dem Ausbilder vom ÜK in Wallisellen ist M. aber auf dem besten Wege dorthin.
 
 

Filmprojekt „ROBIJ“ – beim 2. Anlauf hat es geklappt!

Im März konnten wir die Dreharbeiten an den 8 Filmsequenzen fortsetzen und erfolgreich abschliessen. Diese Filmsequenzen stehen als Lehrmaterial für Jugendliche zur Vorbereitung auf die Schnupperlehre zur freien Verfügung. Sie sind in ihrer Art einzigartig, da sie ganz ohne Sprache auskommen und somit besonders für all jene Jugendlichen geeignet sind, deren Sprachkenntnisse noch nicht ausreichend vorhanden sind. Das Filmteam der Kommunikationsagentur STUIQ (Rot. Sandro Walder vom RC Zürich-Zürichberg) hat ganze Arbeit geleistet. Alles lief reibungslos und der Dreh genau nach Zeitplan. Dies war auch dem hervorragenden Drehbedingungen bei der Firma Scherrer Metec AG (Rot. Beat Scherrer vom RC Zürich Sihltal) geschuldet. Wir fanden dort optimale Bedingungen vor: eine paradiesische Auswahl an Drehorten und Mitarbeiter, die uns sehr hilfreich zur Seite standen. Allen Mitarbeitern und der Geschäftsleitung ein ganz herzliches Dankeschön! 
In den nächsten Wochen werden die gedrehten Filmszenen aufgearbeitet und mit Animationen versehen. Ende April starten wir mit dem Testlauf und gehen davon aus, im Mai das Filmprojekt abschliessen zu können.
 

Rotary Distrikt 2000 „featuring“ ROBIJ :-)

Im aktuellen Newsletter von Governor Reto F. Fritz aus dem Rotary Distrikt 2000 wird der Arbeit von ROBIJ ein ganzer Artikel gewidmet – hier nachzulesen: https://www.rotary2000.ch/de/activities/letters/2753/robij-gibt-jungen-fluechtlingen-eine-chance.

Des weiteren hat der Rotary Distrikt 2000 eine leicht gekürzte Version des „ROBIJ-Films“ auf dem YouTube-Channel des Distrikts aufgeschaltet: https://www.youtube.com/watch?v=uNoMYb7I2Uk&feature=emb_logo

Wir freuen uns über diese Unterstützung ROBIJ im ganzen Rotary Distrikt – und natürlich auch darüber hinaus – bekannt zu machen!

 

 

INVOL – Eine Abkürzung, die zu beleuchten sich lohnt!

Wer sich Informationen über die 2018 vom Bund lancierte Integrationsvorlehre (INVOL) verschaffen möchte, dem sei der Artikel von Melanie Keim in der NZZ vom 25.11.20 wärmstens empfohlen. Integration ist ein Wort welches Flüchtlinge, die in die Schweiz kommen meist nicht verstehen. Wie erklärt man das? Die Schweizer Kultur kennenlernen. Sich einfügen. Mitmachen. Oder Anpassen? Gar nicht so einfach Integration zu beschreiben. Die Integrationsvorlehre ist jedenfalls ein wertvolles Brückenangebot für Flüchtlinge, wenn es um den Start in eine Ausbildung geht. Melanie Keim beleuchtet anschaulich wichtige Punkte und lässt sowohl Ausbilder, Lehrerinnen und die Jugendlichen selbst zu Wort kommen. Sehr lesenswert!  

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Dreharbeiten zum ROBIJ Film gestartet!

Beim Vermitteln von Schnupperplätzen passiert es immer wieder, dass den Jugendlichen noch nicht ausreichend bewusst ist, auf was es beim Schnuppern so alles ankommt. Themen wie Pünktlichkeit, Motivation, Fragen stellen, das richtige Outfit spielen immer wieder eine grosse Rolle. ROBIJ hat die Rückmeldungen der Firmen, wo die Jugendlichen in den verschiedenen Berufen schnuppern durften, gesammelt und zusammen mit der Kommunikationsagentur STUIQ ein Drehbuch für einen Film entworfen, welcher als Lehrmaterial für Pädagogen und als Informationsmaterial für die Jugendlichen zur freien Verfügung stehen wird.

Ursprünglich angedacht als Trickfilm hat sich besagtes Informationsmaterial in der Zwischenzeit zu mehreren, nach Themen gegliederten real gedrehten Filmtrailern entwickelt. Die Entscheidung nicht nur einen einzigen Handlungsstrang, sondern mehrere eigenständige Geschichten zu erzählen, ermöglichte plötzlich auch das Thema Gender korrekt anzugehen. So gibt es neu statt nur einen Protagonisten, jetzt sowohl einen männlichen, als auch eine weibliche Hauptdarstellerin. Ein Anliegen, welches nach Rücksprache mit verschiedenen Pädagogen und Betreuerinnen immer wieder thematisiert wurde. 

Unser Hauptdarsteller Robi und unsere Hauptdarstellerin Romy konnten ihr schauspielerisches Talent am 9. November erstmals unter Beweis stellen. Da begannen nämlich die Dreharbeiten zu den Themenblöcken „Pünktlichkeit“ und „das richtige Outfit“. Anbei einige Schnappschüsse. Wir sehen unseren Robi wie er entspannt morgens im Bett liegen bleiben möchte und sich dann doch pünktlich auf den Weg macht. Romy, wie sie schon vor dem Schnuppertag den Weg erkundet, und das engagierte Filmteam in Coronazeiten bei den Dreharbeiten. Für das Drehen weiterer Szenen braucht es jetzt allerdings noch ein wenig Geduld. Sobald die Corona Fallzahlen es möglich machen, dass auch wieder Szenen mit mehreren Personen gedreht werden können, gehen die Dreharbeiten weiter.  

Wir dürfen gespannt sein! 

Integration at its best!

Eid, ein sympathischer junger Mann aus Afghanistan hat es mit nur dreieinhalb Jahren Aufenthalt in der Schweiz geschafft, eine EFZ-Lehre als Netzelektriker zu starten. Dabei musste er sich Anfang 2016  von den anderen Schülern noch auslachen lassen als er seinen Namen an die Tafel schreiben sollte. Als er dann knapp 2 Jahre später die vorläufige Aufenthaltsbewilligung erhielt, stand es um seine Deutsch -und Schreibkenntnisse schon richtig gut und auch die Integration war via Fussballclub und Schweizer Freunden bereits im vollen Gange. 
Im Januar 2019 nahm Eid für die berufliche Orientierung am ROBIJ Berufserkundungstag bei der Firma Scherrer Metec Ag teil. Im folgenden Film kommt er zu Wort:   www.vimeo.com/446183319
Wie verrückt schrieb Eid im Berufsschuljahr Bewerbungen (ca. 8 Bewerbungen pro Woche) und konnte sage und schreibe bei 25 Firmen schnuppern gehen. Zu guter Letzt war es an ihm, den Lehrbetrieb aussuchen zu können. Einem grossen bekannten Lehrbetrieb im Elektrobereich gab er einen Korb, weil ihm die Mitarbeiter während den Schnuppertagen nicht so freundlich gesonnen war. Entschieden hat er sich stattdessen für die Energie Freiamt AG. „Die waren beim Schnuppern sehr nett und freundlich zu mir.“
Momentan lernt Eid im 2. Lehrjahr. Aufgrund seines sehr guten Notendurchschnitt von 5.5 kommt er ab diesem Lehrjahr in den Genuss von 20% mehr Lehrlingslohn. Ein Kollege gab ihm den Tipp, sich für ein Stipendium zu bewerben. Das bekommt er in wenigen Wochen. Ab Januar 2021 wird Eid auf eigenen Beinen stehen und keine Sozialleistung mehr in Anspruch nehmen müssen. Seinem Traumberuf einmal Polizist zu werden ist er schon ein gutes Stück näher gekommen.  
 

BET in der Gärtnerei Meier

Einen spannenden Berufserkundungstag erlebten 16 Jugendliche am 28. Januar 20 in Dürnten. Viel Wissenswertes rund um die Ausbildungsmöglichkeiten im Gartenbereich konnte den Jugendlichen vermittelt werden. So lernte man zum Beispiel, wie vielseitig die verschiedenen Gärtnerberufe eigentlich alle sind und dass der Beruf Gärtnerin Garten- und Landschaftsbau sich ganz wesentlich vom Gärtner Zierpflanzen unterscheidet. Geschäftsführer Erwin Meier startete den Tag mit einer sehr persönlichen Einführung und stellte den Jugendlichen seinen traditionsreichen Familienbetrieb vor. Gefolgt von einer Betriebsführung, wo die Jugendlichen sowohl Einblicke in den Betrieb und seine verschiedenen Verkaufsbereiche erhaschen konnten und auch einiges über die Gebäudetechnik des modernen Gartencenters erfuhren. Bevor es dann zu den einzelnen Schnupperstationen ging, offerierte die Gärtnerei Meier den Jugendlichen ein grosszügiges Mittagessen im hauseigenen Restaurant.
Für alle Jugendlichen waren dann die Schnupperstationen am Nachmittag das Highlight: Wo bekommt man schon die Möglichkeit zu lernen, wie man fachmännisch einen Rosenstock beschneidet und kann es auch gleich selber probieren. Oder wo kann man von verschiedensten Blütensorten Honig verkosten und nebenbei Dinge über das Leben der Bienenkönigin und ihrem Paarungsverhalten erfahren und dabei Fragen stellen, die man sich so noch nicht zu fragen getraut hat. Viel Spass gab es auch an der Station, wo die Jugendlichen Körbe mit Frühlingsblühern bepflanzen durften. Schaffensfreude und Tatendrang standen ihnen buchstäblich ins Gesicht geschrieben.
Die wunderschönen und kostbaren Körbe mit den Frühlingsblühern durften die Jugendlichen am Nachmittag dann sogar alle mit nach Hause nehmen.
Obwohl die Anreise nach Dürnten die Jugendlichen ganz schön herausforderte (einige Jugendlichen hatten 1.5 h Anreise und ausgerechnet an diesem Morgen hagelte, regnete und stürmte es wie wild), waren alle hellauf begeistert und bedankten sich sehr für diese Möglichkeit der Berufserkundung. Ein Jugendlicher hatte seine Bewerbung schon fix und fertig mit dabei und gleich abgegeben. 2 weitere Jugendlichen bewarben sich direkt im Anschluss um die Möglichkeit, zum Schnuppern kommen zu dürfen.
 
Erwin Meier und seiner Familie, sowie den vielen freundlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Gärtnerei Meier AG ein ganz herzliches Dankeschön für diesen aussergewöhnlichen und grosszügigen Berufserkundungstag in ihrem Haus!
Ihr ward wirklich spitze!

Integrationsagenda des Kanton Zürichs adressiert die Ausrichtung von ROBIJ

Die Durchsetzung der Integrationsagenda  ist in aller Munde. Für uns von ROBIJ klingt Punkt 3 der Wirkungsziele der Integrationsagenda dabei wie Musik in den Ohren:
„Zwei Drittel aller vorläufig aufgenommenen Personen und Flüchtlinge im Alter von 16-25 Jahren befinden sich fünf Jahre nach Einreise in einer beruflichen Grundbildung.“
Dies entspricht genau dem Leitbild unseres Vereins: möglichst vielen jugendlichen Flüchtlingen eine berufliche Perspektive zu geben, indem wir ihnen helfen sich via einer Ausbildung in der Schweiz integrieren zu können. Die enge Zusammenarbeit mit Unternehmen die Lehrstellen anbieten ist dafür massgebend. Nur mit der Bereitschaft der Berufsleute in den Firmen lässt sich dieses Ziel umsetzen. ROBIJ setzt deshalb auf Unternehmer und Netzwerke, um den Punkt 3 der Integrationsagenda schnellstmöglich in die Realität umzusetzen.

Schnupper-Lehrplätze dringend gesucht!

Obwohl wir in den letzten Wochen mehreren Jugendlichen Schnupper-Lehrplätze in den Berufen Sanitärinstallateur, Maler, Fachmann/-frau Betreuung und Detailhandelsfachmann Consumer Electronics vermitteln konnten, ist das nur ein Tropfen auf dem heissen Stein. Die Nachfrage seitens der Jugendlichen und ihren Betreuern übersteigt das Angebot bei weitem – wir sind mangels fehlender Plätze nicht in der Lage alle Anfragen zu vermitteln. Dringend sind wir auf Unterstützung bei der Vermittlung dieser Anfragen angewiesen – wenn Ihr Firmen kennt oder Kontakte zu Firmen habt, die gegebenenfalls Schnupper-Lehrplätze anbieten, bitte ROBIJ einfach via Kontaktformular Bescheid geben https://robij.ch/kontakt/! Herzlichen Dank!

#schnupperlehrplätze

Bedarf an Lehrlingen im Kanton Zürich ist enorm!

Wie auch die NZZ am Sonntag am 28.07.19 berichtete, sind kurz vor Start des Lehrjahrs in der ganzen Schweiz noch an die 12.000 Ausbildungsplätze vakant. Allein im Kanton Zürich konnten 2.263 Stellen nicht besetzt werden – davon 873 allein in der Stadt Zürich. Wir sprechen also von knapp 20% angebotener, nicht genutzter Lehrstellen – und genau da setzt ROBIJ an: eine Brücke zu bauen zwischen Jugendlichen, für die der Zugang zu Ausbildungsstellen aufgrund ihres Flüchtlingsstatus erschwert ist, und Unternehmen, die zu eben diesen potentiellen Auszubildenden auf den üblichen Wegen keinen oder kaum Zugang haben. 

#robij

#bpt