Ja, es stimmt: Eine Lehre kann man erst mit ausreichenden Deutschkenntnissen beginnen.
Aber warum sollte die Berufsorientierung nicht schon viel früher starten?
Gerade in der Zeit, in der junge Zugewanderte die Sprache erlernen, kann parallel bereits wertvolle Orientierung stattfinden. Berufserkundung funktioniert für Jugendliche, die erst seit Kurzem bei uns leben, am besten vor Ort – direkt im Ausbildungsbetrieb. Denn wer sprachlich noch nicht ganz fit ist, nimmt seine Umgebung stark über das Sehen, Fühlen, Riechen – und vor allem durch das Ausprobieren wahr.
Praxisbezogene Erkundungstage ermöglichen es den Jugendlichen, die Zeit neben dem Spracherwerb sinnvoll für die Berufsorientierung zu nutzen.
Auch aus volkswirtschaftlicher Sicht ist das ein großer Mehrwert für die Gesellschaft: Denn wer früher seine Wunschberuf weiss, startet auch früher mit der Lehrstellensuche.
An diesen Berufserkundungstagen lernen die Ausbildungsbetriebe hochmotivierte Jugendliche kennen – und ebenso die Migrationsverantwortlichen, die sie begleiten. Es entstehen direkte Kontakte, Brücken zwischen Migrationsorganisationen und Betrieben werden gebaut.
Berufsbildner:innen erleben die Jugendlichen hautnah und beobachten neugierig, wie sie sich an handwerklichen Schnupperstationen versuchen. So ermöglichen sie einen praxisnahen Einblick in die Berufswelt – und lernen gleichzeitig potenziell geeignete Kandidat:innen für eine spätere Lehrstelle kennen.
Genau hier liegt der eigentliche Mehrwert:
Denn während Ausbildungsbetriebe bislang meist nur Jugendliche einladen, die im nächsten Schuljahr eine Lehre antreten, erweitern sie mit ROBIJ ihren Zeithorizont.
Eine echte Win-Win-Situation:
Viele der Jugendlichen hätten aufgrund sprachlicher Unsicherheit oder anderer Vorbehalte gar nicht die Chance auf eine Einladung erhalten. Dank ROBIJ jedoch werden Türen geöffnet – frühzeitig, praxisnah und mit Perspektive.
