August 2022 – Alishah Sultani nach abgeschlossener EBA Lehre in der Küche des Sorell Hotel Zürichberg
Im Bau, im Service, in technischen Berufen – junge Auszubildende werden händeringend gesucht und sind kaum zu finden. Dennoch gibt es zahlreiche junge Menschen, die sich für eine Lehre interessieren: jugendliche Geflüchtete. Wie man diese Ressource erfolgreich nutzt, zeigt der Verein ROBIJ – und Alishah Sultani.
Alishah Sultani ist 2018 aus Afghanistan in die Schweiz geflohen – damals gerade 17 Jahr alt und ohne Kenntnisse des Schweizer Ausbildungssystems. Doch Alishah hatte das Glück, dass der Verein ROBIJ ihn schon bald unterstützte. Der Erfolg: Dank der von ROBIJ initiierten Berufserkundungstage und dem glücklichen Zusammenspiel verschiedener Organisationen im Asylbereich konnte der junge Afghane 2020 eine EBA-Ausbildung im Hotel Zürichberg beginnen, die er nun als drittbester Kochlehrling im Kanton Zürich abgeschlossen hat.
Weiterlesen: „Mission accomplished“ – Lehrabschluss für Alishah!Dieses Beispiel zeigt: Eine erfolgreiche Integration von jungen Migranten in die Schweizer Arbeitswelt ist möglich. Und nötig. So gibt es allein im Kanton Zürich über 2000 unbesetzte Lehrstellen, während sich auf der anderen Seite hunderte junge Geflüchtete eine berufliche Perspektive aufbauen möchten. Es ist also ein grosses Potenzial vorhanden, um gleichzeitig zwei gesellschaftliche Herausforderungen anzugehen: Den Fachkräftemangel. Und die Integration von jungen Migranten.
Brücken bauen und interkulturelle Gräben überwinden.
Um dieses Potenzial besser zu nutzen, wurde 2018 von Rotariern der Verein ROBIJ gegründet. Das Anliegen der Vereinsmitglieder, die fast alle selbst unternehmerisch tätig sind: Sie möchten Brücken bauen und kulturelle Gräben zwischen Unternehmen und jungen Geflüchteten schliessen. Dazu dienen die regelmässigen Workshops, in denen die Grundzüge der Schweizer Arbeitswelt vermittelt werden. Dazu dienen aber vor allem die Berufserkundungstage, welche das Zürcher NGO lanciert hat und die sich als erfolgreiche Vermittlungsanlässe sowohl für die Migranten als auch für die Betriebe etabliert haben. Denn während der Berufserkundungstage lernen sich beide Seiten ausführlich kennen – sowohl die gegenseitigen Erwartungen und die konkreten beruflichen Tätigkeiten als auch die Menschen, die sich hinter einem CV verbergen. Es ist diese Vermittlungs- und Vernetzungstätigkeit, welche die Arbeit von ROBIJ so wertvoll macht: Für viele Schweizer Betriebe. Aber auch für Alishah und andere junge Migranten, denen ROBIJ neue Zukunftsperspektiven eröffnen konnte.